Hi,
für die, die mich noch nicht kennen, ich heiße Elen. Und ich wohne momentan in einer Wohngruppe. Die Vormundschaft hat das Jugendamt und ich befinde mich momentan ambulant in Therapie und mache nebenbei, jetzt schon zum wiederholten Male, die 11. Klasse eines Fachabitures...
Ich hab jetzt das Problem das ich eine ziemlich große Entscheidung treffen muss aber weiß nicht wie.
Ich bin seit Januar in Therapie. Ich würde sagen Therapie hilft mir sehr, weil ich so einen Haltepunkt in der Woche habe, an dem ich festhalten kann. Auch die Sicherheit, alles was ich alleine unter der Woche nicht verarbeiten kann, dann dort besprechen zu können, hilft mir das Leben weiter auszuhalten. So schaffen wir es das ich stabil genug bin um wieder eine Woche zu überleben, mehr aber auch nicht. Wir können nicht in Traumatherapie gehen oder ähnliches auch weil ich dann sehr anfällig für Dissoziationen bin. Ich finde es gut so wie es gerade ist aber so kann es wegen folgender Probleme nicht bleiben:
2 Probleme:
Jetzt gibt es folgende Lösungen die ich aufschreibe und was das bedeuten würde...
Sofortiger Langer Klinikaufenthalt
Weiter Schule machen
Das ist so das Problem gerade. Ich weiß nicht weiter. Was sind eure Gedanken und was würdet ihr machen, warum?
Ich bitte wirklich dolle um Hilfe..
LG Elen
Liebe Elen,
das ist wirklich eine schwierige Entscheidung, die du da treffen musst. Ein Klinikaufenthalt würde wahrscheinlich psychische Stabilität bringen, jedoch viele andere Pläne über den Haufen werfen. Ich kann auch deine Zweifel hinsichtlich der Klinik verstehen. Nicht alle Einrichtungen und Konzepte passen auf jede Person. Gibt (oder gab) es für dich die Möglichkeit ein paar Kliniken anzusehen? Ich könnte mir vorstellen, dass die Entscheidung dir leichter fallen könnte, wenn du ein bisschen über das Konzept und die Arbeitsweise der Klinik Bescheid wüsstest.
Wenn du von einem sofortigen, und längeren Aufenthalt schreibst, was sind da die Zeiträume mit denen du grob rechnest? Wann könntest du in der Klinik (hast du dich schon für eine entschieden?) aufgenommen werden und wie lange wärst du ungefähr dort?
Es gibt eine Übung, die manchmal helfen kann, wenn man vor einer Entscheidung steht und nicht weiß, in welche Richtung man gehen soll. Man versucht sich dabei, so gut wie möglich, gedanklich und gefühlsmäßig in die Zukunft zu projezieren.
Wenn du dich heute für die Klinik entscheiden würdest:
Und dann das gleiche Gedankenspiel für die Option "keine Klinik".
Manchmal ist das wichtigste Ergebnis dieser Übung nicht, dass man eine Entscheidung treffen kann, sondern, dass man merkt, welche Informationen einem noch fehlen, um entscheiden zu können. Sicher wird niemand dir sagen können, wie genau Details in Option A und B jeweils aussehen. Trotzdem gibt es vielleicht noch ein paar offene Punkte, die dir helfen können, für dich eine gute Entscheidung. zu treffen.
Hast du mit deiner Therapeutin schon über die beiden Optionen gesprochen? Was meint sie dazu? Und gibt es in der Wohngruppe eine Ansprechperson, die das mit dir anschauen könnte? Vielleicht auch der/die Vormund:in beim Jugendamt?
Soviel erstmal von mir. Vielleicht mögen auch andere von ihren Erfahrungen berichten? Das wäre sicherlich hilfreich.
Viele Grüße,
bke-Ina